Ergotherapie im Bereich Pädiatrie

Ergotherapie kommt bei Kindern und Jugendlichen angefangen vom Säuglingsalter zum Einsatz, wenn sie in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind und damit eine Beeinträchtigung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben des Kindes und seiner Familie droht oder bereits besteht.

Da die Ergotherapie grundsätzlich klientenzentriert ausgerichtet ist, sind die folgenden Erläuterungen immer nur Beispiele. Für jeden einzelnen der jungen Patienten werden anhand der ärztlichen Diagnose und der ergotherapeutischen Anamnese (Befunderhebung) Wege der Intervention (Behandlung und Beratung, auch zur Prävention) verfolgt. Im Bereich der Pädiatrie ist der Einbezug der Angehörigen und Bezugspersonen in allen Fragen der Behandlung von höchster Bedeutung. Ziel ist immer die größtmögliche Förderung des Kindes, seiner altersgemäßen Entwicklung von Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit.

(Quelle: DVE 2018)

Im Zentrum der Behandlungen steht stets das Kind und sein direktes Umfeld. Ziel ist es allen Beteiligten zu größtmöglicher Handlungskompetenz zu verhelfen. In diesem Zusammenhang soll das Kind als mündiges Wesen (?) gesehen werden und freudvoll die größtmögliche Selbstständigkeit erlangen.

Das Leistungsspektrum umfasst:

  • Verbesserung von Bewegungsabläufen, der Regulation des Muskeltonus und der gezielten Koordination/Interaktion mit der Umwelt
  • Verbesserung der Feinmotorik z.B. Kraftregulation und zielgerichtete Handlungen
  • Integration und Umsetzung von Sinneseindrücken deren sensorische Integration und die Verbesserung der Körperwahrnehmung sowie des Körperschemas
  • Förderung und Verbesserung von kognitiven Fähigkeiten wie Ausdauer, Aufmerksamkeit und Konzentration
  • Entwicklung und Verbesserung von sozio-emotionalen Kompetenzen, u. a. in den Bereichen der emotionalen Steuerung, der Affekte, der Motivation und der Kommunikation
  • Unterstützung beider Integration des Kindes in Familie und Umwelt
  • Kompensation bestehender Defizite

Krankheitsbilder:

  • Sensorische Integrationsstörungen
  • Koordinationsstörungen
  • Störungen der Grob- und Feinmotorik
  • Körperschemastörungen
  • Händigkeitsproblematik
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • ADS mit und ohne Hyperaktivität
  • Konzentrationsstörungen
  • Teilleistungsstörungen
  • Autismus
  • Mund- und Schluckstörungen

Behandlungsverfahren:

  • Basale Stimulation
  • Marburger Programm
  • Affolter
  • Sensorische Integration
  • Frostig
  • Bobath
  • Orthofix/Auditives Wahrnehmungstraining
  • Elternberatung