Nach einem Schlaganfall ist häufig ein Arm oder eine Körperhälfte gelähmt. Die virtuelle Spiegeltherapie ist in solchen Fällen eine bewährte Behandlungsmethode.
Hierbei entsteht durch einen Spiegel der Eindruck, die Bewegung des betroffenen Arms zu sehen. Durch diese Illusion werden in den geschädigten Bereichen des Gehirns neue Verbindungen aufgebaut und die Erholung des gelähmten Arms unterstützt.
In der Schmerztherapie erzeugt der Spiegel die Illusion, den Arm schmerzfrei bewegen zu können.
Wann kann diese Therapie eingesetzt werden?
Einsatzbereiche der Spiegeltherapie sind Hemiparesen (halbseitige Einschränkung der Beweglichkeit) oder Hemiplegien (halbseitige Lähmung). Diese können durch einen Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn-Trauma verursacht werden.
Weitere Anwendungsbereiche sind die Behandlung von Phantomschmerzen (nach einer Amputation), CRPS (chronisches, regionales Schmerzsyndrom) und chirurgische Eingriffe an der Hand.
Einschränkungen der Spiegeltherapie
Die möglichen Bewegungen sind durch die Verwendung eines feststehenden Spiegels begrenzt. Sobald das Spiegelbild des gesunden Arms nicht mehr vollständig zu sehen ist, kann die Illusion zusammenbrechen.
Nebenwirkungen
Da mit dem gesunden Arm trainiert wird, hat die Spiegeltherapie keine direkten negativen Auswirkungen. Jedoch kann die starke Konzentration auf das Spiegelbild körperliche Reaktionen wie Schwitzen oder Schwindel hervorrufen. In diesem Fall muss die Therapie unterbrochen werden.
Was macht Rehago?
Rehago überträgt die Methoden der Spiegeltherapie in eine virtuelle Realität (VR). Hierfür muss sich der Patient nur eine VR-Brille aufsetzen. In dieser virtuellen Realität sieht der Patient wie sich sein gelähmter Arm bewegt. Diese sichtbaren Bewegungen erfolgen wie bei der herkömmlichen Spiegeltherapie über die Bewegung des gesunden Arms.
Ziel ist auch hier die Reaktivierung der geschädigten Bereiche im Gehirn.
(Quelle: Rehago)
https://rehago.eu/spiegeltherapie/
Virtuelle Realität in der neurologischen Rehabilitation
Durch den Einsatz von VR-Brillen und den entsprechenden Anwendungen soll der Betroffene den Anreiz bekommen, sich wiederholende Übungen bzw. Bewegungsabläufe hochfrequent auszuüben. Dabei taucht er in eine virtuelle Welt ein, in der er sich sicher bewegen und erfahren kann. Hierbei lässt sich die Umgebung bzw. die Aufgabenstellung entsprechend den individuellen Fähigkeiten anpassen. Dies ermöglicht ein Training unter stets gleichen Ausgangsbedingungen. Ausgehend von dem jeweiligen Setting ist eine Verbesserung der Standardisierung von Assessment- und Behandlungsprotokollen gewährleistet. Neben der Vermittlung von positiven und motivierenden Erfahrungen, sind dadurch objektive Messungen von der individuellen Leistung und dem situativen Verhalten möglich. In unserer Praxis arbeiten wir evidenzbasierten Programmen und medizinisch zugelassenen Anwendungen.
Anwendungsbereiche:
- Zustand nach Schlaganfall
- Morbus Parkinson
- Ataxie
- PTBS
- Schmerzsymptomatik
- ICP
- Entspannungsverfahren